Derzeit sind die USA führend bei der Entwicklung und Durchsetzung des neuen Mobilfunkstandards 5G. Im Juni 2016 kündigte Tom Wheeler, der Leiter der amerikanischen Federal Communications Commission (FCC), die Öffnung niedriger, mittlerer und hoher Frequenzen an. Von möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit war keine Rede, doch die Gefahren sind höchst real. Tausende von Studien bringen schwache Hochfrequenz-Mobilfunkstrahlung mit einer ganzen Reihe schädlicher biologischer Auswirkungen in Verbindung.
Dazu gehören:
- Einzel- und Doppelstrangbrüche in der DNS
- oxidative Schädigungen
- Störung des Zellstoffwechsels
- erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke
- sinkender Melatoninspiegel
- Störung des Glukosestoffwechsels im Gehirn
- Erzeugung von Stressproteinen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte Hochfrequenzstrahlung zudem als mögliches Karzinogen der Gruppe 2B ein.
Der neue 5G-Mobilfunkstandard soll Frequenzen ober- und unterhalb der bereits verwendeten Frequenzbänder nutzen. In den meisten Ländern wird es allerdings um die Nutzung höherer Frequenzbänder gehen, was wiederum eine Menge Bedenken weckt. Aus den bisher getätigten Studien habe ich elf Gründe zur Besorgnis herausgearbeitet.
Nr. 1: Mehr Elektrosmog
Man wird uns mit sehr hohen Frequenzen von geringer Intensität und kurzer Reichweite bombardieren – und dadurch wird die Elektrosmog-Suppe, in der wir uns alle befinden, noch dicker. Für den bei 5G verwendeten höheren Millimeterwellenbereich sind kleinere Antennen erforderlich; Experten sprechen von nur 3 x 3 Millimeter großen Antennen. Die geringe Intensität dient zur Erhöhung der Effizienz und zum Verhindern von Signalunterbrechungen durch natürliche und vom Menschen geschaffene Hindernisse.
Nr. 2: Wirkungen auf die Haut
Die größte Sorge betrifft die Auswirkungen der neuen Wellenlängen auf die Haut. Der menschliche Körper verfügt über zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen. Dr. Ben-Ishai von der Hebräischen Universität Jerusalem erklärt, dass unsere Schweißdrüsen wie „eine Anordnung von Wendelantennen funktionieren, sobald sie diesen Wellenlängen ausgesetzt sind“ – das bedeutet, dass wir leitfähiger werden. In einer aktuellen Studie aus New York, die mit 60-GHz-Wellen durchgeführt wurde, ergaben „die Analysen der Penetrationstiefe, dass mehr als 90 Prozent der übertragenen Energie von der Ober- und Lederhautschicht aufgenommen werden“. Dr. Yael Stein von der Hebräischen Universität hat herausgefunden, dass die Millimeterwellen auch körperliche Schmerzen erzeugen können, da unsere Nozizeptoren die Wellen als schädliche Reize interpretieren und daher Schmerzsignale generieren. Wir sehen also möglicherweise einem vermehrten Auftreten von Hauterkrankungen, Hautkrebs und Schmerzempfindungen entgegen.
Nr. 3: Wirkungen auf die Augen
Im Tierversuch wurde 1994 ermittelt, dass niedrigdosierte Mikrowellenstrahlung im Millimeterbereich bei Ratten zu Linsentrübungen führt, die mit der Entstehung von grauem Star zusammenhängen. Bei einem Experiment des medizinischen Forschungsinstituts an der japanischen Kanazawa Medical University stellte sich heraus, dass „Millimeterwellen-Antennen [60 GHz] Wärmeschäden unterschiedlichen Grades verursachen können. Die von den Millimeterwellen hervorgerufenen thermischen Effekte können offenbar bis unter die Augenoberfläche vordringen.“ In China gab es 2003 eine Studie, die bei Ratten, die acht Stunden lang Mikrowellenstrahlung ausgesetzt waren, Schäden in den Linsenepithelzellen feststellte.
Nr. 4: Wirkungen auf das Herz
Bei einer Studie, die 1992 in Russland durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass Frequenzen im Bereich zwischen 53 und 78 GHz (die bei 5G zum Einsatz kommen sollen) sich bei Ratten auf die Herzfrequenzvariabilität (einen Stressindikator) auswirken. In einer weiteren russischen Studie wurde die Haut von Fröschen mit Millimeterwellen bestrahlt, was bei den Tieren zu Herzrhythmusstörungen führte.
Nr. 5: Wirkungen auf das Immunsystem
Eine russische Studie aus dem Jahr 2002 untersuchte die Auswirkungen von 42-GHz-Mikrowellenstrahlung auf das Blut gesunder Mäuse. Die Forscher gelangten zu dem Schluss, dass „eine Ganzkörperexposition mit Millimeterwellenstrahlung bei gesunden Mäusen deutliche Veränderungen der angeborenen Immunantwort verursacht“.
Nr. 6: Wirkungen auf die Zellwachstumsrate
Im Rahmen einer erst 2016 in Armenien durchgeführten Studie wurden Millimeterwellen mit geringer Intensität (also genau die Wellen, die durch 5G erzeugt werden) beobachtet. Die Studie ergab, dass E.-coli- und andere Bakterien langsamer wuchsen sowie „Eigenschaften und Aktivität“ ihrer Zellen verändert waren. Hier steht die Frage im Raum, ob menschliche Zellen nicht genauso reagieren würden.
Nr. 7: Wirkungen auf die Bakterienresistenz
Dieselbe armenische Studie deutete auch darauf hin, dass Millimeterwellen sich in erster Linie auf Wasser, Zellplasmamembran und das Genom auswirken. Waren Bakterien den Wellen ausgesetzt, so wurde dadurch ihre Empfindlichkeit für „verschiedene biologisch aktive Chemikalien, darunter auch Antibiotika“ verändert. Genauer gesagt: Die Kombination aus Millimeterwellen und Antibiotika könnte zu einer Antibiotikaresistenz in Bakterien führen. Wenn 5G landes- oder weltweit eingeführt wird, hat das vielleicht entscheidende Folgen für die Volksgesundheit, indem die menschliche Widerstandsfähigkeit gegen Bakterien abnimmt.
Nr. 8: Wirkungen auf die Pflanzengesundheit
5G hat die unangenehme Eigenschaft, dass Millimeterwellenstrahlung von Pflanzen und Regen besonders gut absorbiert wird. Da Menschen und Tiere pflanzliche Nahrung zum Überleben brauchen, ist die Gefahr in diesem Bereich besonders groß. Die gesundheitlichen Auswirkungen des neuen Mobilfunkstandards könnten diejenigen gentechnisch veränderter Pflanzen weit übertreffen – und auch das Wasser, das auf die Pflanzen herabregnet, wäre dann bestrahlt. Eine Studie aus dem Jahr 2012 wies nach, dass Espensetzlinge, die Hochfrequenzstrahlung ausgesetzt sind, Nekrosesymptome an den Blättern entwickeln.
Nr. 9: Wirkungen auf die Atmosphäre
Sollte das 5G-Netzwerk wirklich weltweit implementiert werden, müssen dafür zahlreiche Satelliten ins All geschossen werden. Da diese Satelliten eine kurze Lebensdauer haben, ist damit zu rechnen, dass jede Menge Raketenstarts die Atmosphäre noch mehr mit Kohlendioxid anreichern werden. Eine neue Generation von Suborbitalraketen mit Kohlenwasserstofftriebwerken würde den besonders schädlichen Kohlenstoff „Black Carbon“ ausstoßen, der laut einer kalifornischen Studie aus dem Jahr 2010 „signifikante Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation sowie der Ozon- und Temperaturverteilung verursachen könnte“. Die Verbrennungsgase von Feststoffraketentriebwerken enthalten außerdem Chlor, das die Ozonschicht wesentlich stärker beeinträchtigen könnte als der derzeitige FCKW-Ausstoß.
Nr. 10: Störung des natürlichen Ökosystems
Seit dem Jahr 2000 häufen sich die Berichte über Vögel, die ihre Nester verlassen und gesundheitliche Probleme wie „Schädigung des Federkleids, Fortbewegungsstörungen, geringere Überlebenschancen oder früheres Versterben“ haben, sagt der Forscher Alfonso Balmori. Die von der niedrig dosierten, nichtionisierenden Mikrowellenstrahlung betroffenen Vogelarten sind unter anderem Haussperling, Felsentaube, Weißstorch, Türkentaube und Elster. Auch der weltweite Rückgang der Bienenpopulation soll mit dieser Strahlung zu tun haben, da die Bienenkönigin dadurch weniger Eier legen kann.
Eine Überblicksstudie der Loyola-Schule im indischen Chennai kam zu dem Schluss, dass von 919 Forschungsstudien an Vögeln, Pflanzen, Bienen sowie anderen Tieren und dem Menschen ganze 593 Auswirkungen von Hochfrequenzstrahlung nachgewiesen haben. Durch 5G wird dieser Anteil wahrscheinlich noch steigen.
Nr. 11: Irreführung durch die meisten 5G-Studien
5G wird zur Informationsübertragung gepulste Millimeterwellen nutzen. Dr. Joel Moskowitz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die meisten 5G-Studien irreführend seien, weil bei den entsprechenden Versuchen die Wellen nicht gepulst sind. Schon Forschungen mit Mikrowellen haben jedoch gezeigt, dass gepulste Wellen wesentlich stärkere Auswirkungen auf unseren Körper haben. So zeigen frühere Studien beispielsweise, wie die Pulsraten der getesteten Frequenzen zu Gentoxizität und DNS-Strangbrüchen führen.
Expertenmeinungen
„Zusätzlich zu 5G kommt ja noch etwas anderes auf uns zu: das Internet der Dinge. Wenn man diese beiden Sachen zusammennimmt, wird das Strahlungsniveau ungeheuer ansteigen. Die Wirtschaft ist ungeachtet dessen wahnsinnig begeistert von den neuen technischen Errungenschaften, weil sie damit weltweit sieben Billionen Dollar zu erzielen hofft.“
Prof. Girish Humar, Professor am Institut für Elektrotechnik am IIT Bombay
„Der Plan, 5G-Millimeterwellenstrahlung mit hohem Durchdringungsvermögen aus dem All auf uns abzuschießen, dürfte eine der größten Torheiten der gesamten Menschheitsgeschichte sein. Es wird keinen sicheren Ort zum Leben mehr geben.“
Olga Sheean, ehemalige WHO-Mitarbeiterin und Autorin von „No Safe Place“
Quelle: Redaktionell bearbeiteter Auszug aus Lloyd Burrells Artikel „5G Radiation Dangers – 11 Reasons To Be Concerned“, ursprünglich erschienen auf ElectricSense.com, 12.05.17, https://tinyurl.com/ybj4593s
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